Den allgemeinen Hintergrund des Projektes bilden die Fragen nach den Ursachen der Entwicklung von Gewaltkriminalität in der Schweiz und nach den Wechselwirkungen mit sozialökologischen Veränderungen der schweizerischen Gesellschaft. Nachdem in einem ersten Bericht (siehe Publikationen) verschiedene Aspekte dieser Frage mit verschiedenen Datenmaterialien explorativ beleuchtet worden sind, steht bei der aktuellen Arbeit eine theoretische und empirische Vertiefung im Mittelpunkt. Deren Ausgangspunkt ist der theoretische Bruch zwischen täterorientierten ätiologischen Theorien der Entstehung von Gewaltdispositionen und situationsorientierten interaktionistischen Theorien der Entstehung von Gewalthandlungen. Es wird vermutet, dass die Strukturierungstheorie von A. Giddens einen Ansatzpunkt bietet, um beide Konzepte miteinander zu verbinden. Diese Möglichkeit soll anhand einer detaillierten Auswertung von Anzeigeprotokollen des Kantons Basel-Stadt empirisch geprüft werden.
The general background of the project is the question of the causes of the development of violent crime in Switzerland and the interactions with socio-ecological changes in Swiss society. After analyzing various aspects of this question with different data material in an initial report (see publications), the current work focuses on a theoretical and empirical deepening. Its starting point is the theoretical break between the actor-oriented aetiological theories on the emergence of violent dispositions and situation-oriented interactionist theories of the emergence of violence. It is assumed that Anthony Giddens’ theory of structuration provides a starting point for linking both concepts together. This possibility is to be tested empirically by means of a detailed evaluation of the records of criminal charges of the canton of Basel-Stadt.