Etwa seit Beginn der 80er Jahre bemühen sich die Regierungen der westlichen Länder um eine Reform ihrer tertiären Bildungssysteme, namentlich was die Finanzierung und die Steuerung dieser Systeme sowie ihre Schnittstellen gegenüber den anderen gesellschaftlichen Subsystemen betrifft. Seit Anfang der 90er Jahre sind analoge Anstrengungen auch in der Schweiz sowohl auf Ebene Bund wie auch auf der Ebene der Kantone vermehrt zu vermerken. Wir möchten in dieser Information auf die erste landesweite Umfrage hinweisen, welche die Einstellungen der Öffentlichkeit gegenüber Hochschule, Wissenschaft und Forschung zum Gegenstand hatte. Der Forschungsequipe war es wichtig, diese drei Gebiete gleichzeitig zu thematisieren, da sie von ihrer engen Verflochtenheit überzeugt ist und davon, dass die Beziehungen zwischen Hochschule und Bildungspolitik zumindest teilweise von der Legitimität bestimmt ist, die man den Wissenschaften zubilligt. Die Ergebnisse der telefonischen Befragung einer geschichteten Stichprobe von 1000 Personen im Alter von mindestens 18 Jahren zeigen vier Elemente auf, die für die Hochschulreform von Bedeutung sein dürften. (1) Bildung hat ein recht gutes Image in der Öffentlichkeit. (2) Die Befragten haben überwiegend utilitaristische Vorstellungen von der Rolle der Hochschulen. (3) Es gibt deutliche Unterschiede zwischen den Landesteilen (Sprachgebieten) in bezug auf die Einstellungen zu den Hochschulen und ihren Zwecken wie auch bezüglich der Probleme, die wahrgenommen, und der Lösungen, die in diesem Zusammenhang favorisiert werden. (4) Die Einstellungen gegenüber der Wissenschaft und jene gegenüber der Hochschule sind miteinander verbunden. Was die sprachregionalen Unterschiede betrifft, so scheint etwa in der französischsprachigen Schweiz die Überzeugung, die Hochschulbildung funktioniere schlecht, sehr viel verbreiteter zu sein als in der Deutschschweiz und im Tessin. Und anders als in der Deutschschweiz und im Tessin sprach sich in der Suisse romande - etwas erstaunlicherweise - auch eine klare Mehrheit dafür aus, die Bildungsinstitutionen des Tertiärbereichs mehr dem Wind des freien Marktes und der Konkurrenz auszusetzen. Was die Einstellungen zu Wissenschaft und Forschung betrifft, deuten die Ergebnisse auf ein hohes Interesse seitens des Publikums an technischen und wissenschaftlichen Fragen hin, und dieses Interesse geht Hand in Hand mit einem relativ guten Informationsstand. Man ist für eine Förderung der Forschung und hat eine wohlwollende Haltung der Wissenschaft gegenüber. Dabei sind allerdings auch skeptische Stimmen im Hinblick auf gewisse Anwendungen wissenschaftlicher Entdeckungen, und eine gewisse Ambivalenz der Einstellungen ergibt sich daraus auch gegenüber den Forscherinnen und Forschern. Auch in diesem Bereich sind beträchtliche Unterschiede festzustellen sowohl zwischen den verschiedenen Landesteilen wie auch zwischen Personen unterschiedlichen Bildungsniveaus oder Geschlechts.
Depuis la première moitié des années 80, la plupart des gouvernements des pays occidentaux ont entrepris une réforme fondamentale des modes d'organisation de leur système d'enseignement tertiaire: financement, gouvernance, liens avec la politique et la société. Au début des années 90, des tendances similaires ont pu être observées en Suisse au niveau tant fédéral que cantonal. Il s'agit ici de la première enquête nationale sur les attitudes du public suisse vis-à-vis de la science, de la recherche et des hautes écoles. Les auteurs de l'enquête ont voulu articuler les enjeux généraux relatifs aux attitudes du public vis-à-vis de la science aux attitudes envers les hautes écoles, puisqu'ils sont convaincus que ces enjeux forment un tout, et que les rapports entre hautes écoles et politique sont, du moins en partie, définis par la légitimité de la science dans la société.
Since the first half of the 1980s, most Western governments have undertaken a fundamental reform of the ways in which their higher education systems are organised: financing, governance, links with politics and society. In the early 1990s, similar trends were observed in Switzerland at both federal and cantonal levels. This is the first national survey on the attitudes of the Swiss public towards science, research and higher education. The authors of the survey wanted to articulate the general issues relating to public attitudes towards science with attitudes towards university level institutions, since they are convinced that these issues form a whole, and that the relations between universities and politics are, at least in part, defined by the legitimacy of science in society.