Kinderbetreuung in zürcher Haushalten - 1993

DOI

The social changes of recent years have had a significant impact on families and family education. The focus here is on the increasing participation of women in education and employment. The associated decrease in gender-specific role allocation is in contradiction to a traditional vision of the division of labour. In addition to these developments, the living space for children is becoming visibly narrower: four out of five children in Switzerland grow up alone or with at most one sibling. The low density of institutions supporting family education creates additional pressure on parents who do not wish to adhere to traditional forms of gender role assignment. It looks as if the birth of a second child in particular would lead families to fall back on traditional role patterns. Conversely, it looks as if families will frequently do without a second child, because this can usually only be realised at the cost of the mother's employment. Confirming this hypothesis would explain, among other things, the discrepancy between the high number of single-child families and the widespread ideal of the family with two children. The study examines the extent to which social change in family and society is associated with increased demands on institutions of third-party care and whether the existence or actual use of third-party care has an impact on families (for example on the decision to have another child). In an initial project phase, parents who applied for a day school place for their child in the city of Zurich in 1990 were interviewed, whereby parents whose child received such a place were compared with those whose child was rejected. The results of the first phase were particularly helpful in designing the questionnaire for the second phase. In the second phase, a representative sample of parents from Zurich whose eldest child has been in school for one year was interviewed. The questions focus on the family and educational situation, the need for external support and generative behaviour.

Die gesellschaftlichen Veränderungen der letzten Jahre haben bedeutende Auswirkungen auf Familien und die familiäre Erziehung gehabt. Im Vordergrund steht dabei eine zunehmende Beteiligung der Frauen an Bildung und Erwerbstätigkeit. Der damit einhergehende Abbau geschlechtsspezifischer Rollenzuteilung befindet sich im Widerspruch zu Auffassungen, die eher auf eine traditionelle Arbeitsteilung ausgerichtetet sind. Erschwerend kommt zu diesen Entwicklungen hinzu, dass sich der Lebensraum für Kinder zusehends verengt: Vier von fünf Kindern wachsen in der Schweiz allein oder mit höchstens einem Geschwisterteil auf. Die geringe Dichte an Institutionen, welche die familiäre Erziehung unterstützen, verursacht einen zusätzlichen Druck auf Eltern, die sich nicht an herkömmliche Formen der Geschlechtsrollenzuweisung halten wollen. Es sieht so aus, als würde vor allem die Geburt eines zweiten Kindes dazu führen, dass in Familien auf alte Rollenmuster zurückgegriffen wird. Umgekehrt liegt die Annahme nahe, dass häufig auf ein zweites Kind verzichtet wird, weil ein solches Ereignis zumeist nur um den Preis einer Erwerbsaufgabe der Mutter realisierbar ist. Eine Bestätigung dieser Hypothese würde u.a. die Diskrepanz zwischen der hohen Zahl an Einkindfamilien und der weiten Verbreitung des Ideals der Familie mit zwei Kindern erklären. Das Projekt geht der Frage nach, inwieweit der soziale Wandel in Familie und Gesellschaft mit vermehrten Ansprüchen an Institutionen der Fremdbetreuung verbunden ist und ob das Vorhandensein bzw. die tatsächliche Nutzung von Angeboten der Fremdbetreuung sich auf die Familien (etwa auf die Entscheidung, ein weiteres Kind zu haben) auswirkt. In einer ersten Projektphase wurden Eltern interviewt, die 1990 in der Stadt Zürich für ihr Kind einen Tagesschulplatz beantragten, wobei insbesondere Eltern, deren Kind einen solchen Platz bekam, mit jenen, deren Kind abgewiesen wurde, verglichen werden. Die Ergebnisse der ersten Phase waren bei der Gestaltung des Fragebogens für die zweite Phase besonders hilfreich. In der zweiten Phase wurde eine repräsentative Stichprobe von Stadtzürcher Eltern befragt, deren ältestes Kind seit einem Jahr eingeschult ist. Die Fragen zielen auf die familiäre und erzieherische Situation, den Bedarf an Fremdbetreuung und generatives Verhalten.

Identifier
DOI https://doi.org/10.48573/rk5b-ff07
Metadata Access https://datacatalogue.cessda.eu/oai-pmh/v0/oai?verb=GetRecord&metadataPrefix=oai_ddi25&identifier=22eee888e02fe19efb3fb8c4d121143591c46017f42783adcc57f660ff1c327d
Provenance
Creator Herzog, Walter
Publisher FORS
Publication Year 1999
Rights Zusätzliche Einschränkungen: Keine; Additional Restrictions: None; Restrictions supplémentaires: Aucune; Sondergenehmigung: Keine; Special permission: None; Permission spéciale: Aucune
OpenAccess true
Representation
Discipline Social Sciences
Spatial Coverage Westeuropa; Western Europe; Europe occidentale; Europa; Europe; Europe; Schweiz; Switzerland; Suisse