Empirische Untersuchungen, die sich mit der Drogenproblematik befassen, stellen gewöhnlich jene Aspekte in den Vordergrund, die in Zusammenhang mit der "sozialen Lage" und den Konsumgewohnheiten der Drogenabhängigen stehen. Völlig vernachlässigt wurde bis anhin die Analyse jener Aspekte des lokalen Drogenmarktgeschehens, welche die Ausgestaltung von Transaktionsbeziehungen unter den besonderen Voraussetzungen der Illegalität kennzeichnen. Für eine entsprechende Untersuchung wird zweckmässigerweise ein theoretischer Bezugsrahmen gewählt, der die verschiedenen Konzepte und Erklärungsmodelle berücksichtigt, die zur Analyse unvollkommener Märkte entwickelt wurden (Transaktionskostenproblematik, Externalitätenproblematik, Konzepte der Spieltheorie). Illegale Drogenmärkte weisen neben den Eigenschaften, die grundsätzlich alle Schwarzmärkte kennzeichnen (fehlender Rechtsschutz, Strafandrohung, Gewaltphänomene) zudem Merkmale auf, die mit der besonderen Beschaffenheit der gehandelten Ware zusammenhängen (Auslösung eines endogenen Präferenzwandels bei Konsumierenden, heterogene Qualität etc.). Auf der Grundlage entsprechender theoretischer Überlegungen wurden eine Reihe von Hypothesen erarbeitet, die einer empirischen Überprüfung unterzogen werden sollen. Im Zentrum des Interesses stehen die Wirkungen, welche die gesetzliche Drogenprohibition und die davon abgeleiteten repressiven Massnahmen auf das Verhalten und die Zusammensetzung der als Anbieter und Nachfrager illegaler Drogen auftretenden Personen ausüben. Insbesondere geht es um die Frage nach den spezifischen Strategien, welche von den Marktteilnehmern im Zuge der Anpassung an das repressive Instrumentarium der Behörden entwickelt werden, und auch darum, in welchem Masse eben diese Marktdynamik die Repressionswirkungen beeinflusst.
Empirical studies dealing with the drug problem usually focus on aspects related to the "social situation" and consumption habits of drug addicts. The analysis of those aspects of local drug market activity that characterise the structuring of transaction relationships under the special conditions of illegality has been completely neglected up to now. For a corresponding investigation, a theoretical frame of reference is chosen that takes into account the various concepts and explanatory models developed to analyse imperfect markets (transaction cost problems, externalities problems, concepts of game theory). Illegal drug markets not only have the characteristics that basically characterise all black markets (lack of legal protection, threat of punishment, phenomena of violence) but also characteristics that are connected with the special nature of the goods traded (triggering an endogenous change of preference among consumers, heterogeneous quality, etc.). On the basis of corresponding theoretical considerations, a series of hypotheses have been developed which are to be subjected to empirical testing. The study focuses on the effects of legal drug prohibition and the repressive measures derived from it on the behaviour and composition of persons acting as providers and users of illegal drugs. In particular, it addresses the question of the specific strategies developed by market participants in the course of adaptation to the repressive instruments of the authorities, and also the extent to which this market dynamics influence the effects of repression.