Prekäre Lebenslagen. Subjektive Bewertungen und Handlungsstrategien in Haushalten mit knappen finanziellen Ressourcen - 2003

DOI

It is estimated that half of the people and households who live in precarious financial circumstances and are entitled to assistance do not claim social benefits. Why they behave in this way is largely unknown. The project aims to clarify the issue of so-called "hidden poverty". It is particularly interested in the living conditions and lifestyle of households without support benefits, the reasons for not claiming them and the associated individual coping strategies of those affected. The benefit of the study is that, for the first time, it provides scientifically reliable information about social groups that manage without public support despite limited financial resources. It shows what the reasons are. In order to focus pragmatically on important forms of support, the project deals with social assistance and supplementary benefits. The study was conducted in 2 cantons: Berne (rather high level of performance, municipal execution) and St. Gall (rather lower level of performance, municipal execution). The results of the surveys must be embedded in the political-institutional environment in order to enable usable statements on the effects of existing support systems. Since this environment varies considerably from canton to canton and also within the cantons in the area of social assistance, a nationwide survey is not feasible or only at great expense. The focus is therefore on the systematic selection of a limited number of cantons. In particular, the level of performance and the organisation of implementation (municipal or cantonal) are taken into account. Innercantonal variations relate in particular to the degree of professionalisation of social assistance institutions and the extent of indirect benefits available (subsidised housing construction, third-party care facilities for children, school dental clinics, etc.), which can relieve social assistance and supplementary benefits. These two dimensions therefore play an important role in the selection of municipalities.

Schätzungsweise die Hälfte der Personen und Haushalte, die in prekären finanziellen Verhältnissen leben und Anspruch auf Unterstützung geltend machen könnten, verzichten auf den Bezug von Sozialleistungen. Warum sie sich so verhalten, ist weitgehend unbekannt. Das Projekt will mehr Klarheit in die Frage der sogenannten „verdeckten Armut" bringen. Es interessiert sich vor allem für die Lebensumstände und die Lebensführung von Haushalten ohne Unterstützungsleistungen, die Gründe eines allfälligen Nichtbezugs und die damit verbundenen individuellen Bewältigungsstrategien der Betroffenen. Der Nutzen der Untersuchung besteht darin, dass sie erstmals wissenschaftlich zuverlässige Erkenntnisse vermittelt über soziale Gruppen, die trotz beschränkter finanzieller Mittel ohne öffentliche Unterstützung auskommen. Sie zeigt auf, was die Gründe dafür sind. Im Sinne einer pragmatischen Konzentration auf wichtige Unterstützungsformen behandelt das Projekt die Sozialhilfe und die Ergänzungsleistungen. Die Untersuchung wurde in 2 Kantonen durchgeführt: Bern (eher hohes Leistungsniveau, kommunaler Vollzug) und St. Gallen (eher niedrigeres Leistungsniveau, kommunaler Vollzug). Die Ergebnisse der Befragungen müssen in das politisch-institutionelle Umfeld eingebettet werden, um verwertbare Aussagen über die Wirkungen vorhandener Unterstützungssysteme zu ermöglichen. Da dieses Umfeld im Bereich der Sozialhilfe von Kanton zu Kanton und auch innerhalb der Kantone erheblich variiert, ist eine gesamtschweizerische Erhebung nicht oder nur mit sehr grossem Aufwand machbar. Im Vordergrund steht deshalb die von systematischen Überlegungen gesteuerte Auswahl einer begrenzten Zahl von Kantonen. Dabei werden vor allem das Leistungsniveau und die Organisation des Vollzugs (kommunal oder kantonal) berücksichtigt. Innerkantonale Variationen betreffen insbesondere den Professionalisierungsgrad der Sozialhilfe-Institutionen und das Ausmass vorhandener indirekter Leistungen (subventionierter Wohnungsbau, Fremdbetreuungseinrichtungen für Kinder, Schulzahnkliniken etc.), welche die Sozialhilfe und die Ergänzungsleistungen entlasten können. Diese 2 Dimensionen spielen deshalb bei der Auswahl der Gemeinden eine wichtige Rolle.

Identifier
DOI https://doi.org/10.23662/FORS-DS-414-1
Metadata Access https://datacatalogue.cessda.eu/oai-pmh/v0/oai?verb=GetRecord&metadataPrefix=oai_ddi25&identifier=f58fac5af725b9320242ecae909c9c8c3cf45b54f1df29fd356fa09f1f8fa865
Provenance
Creator Farago, Peter; Suter, Christian
Publisher FORS
Publication Year 2004
Rights Restrictions supplémentaires: Aucune; Zusätzliche Einschränkungen: Keine; Additional Restrictions: None; Permission spéciale: Aucune; Sondergenehmigung: Keine; Special permission: None
OpenAccess true
Representation
Discipline Social Sciences
Spatial Coverage Suisse; Schweiz; Switzerland; Europe; Europa; Europe; Europe occidentale; Westeuropa; Western Europe