Jugend- und Rekrutenbefragung zum Bild der Schweiz im Zeitalter der Globalisierung - 1998

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Ziel des Frageinstruments und der Untersuchungen ist, zu beschreiben und zu erklären, wie die Jugendlichen an der Schwelle zum nächsten Jahrhundert ihre Befindlichkeit, Lebenspläne und Selbstbilder mit der Wahrnehmung und Bewertung der lokalen, nationalen, europaweiten und globalen Situation und Entwicklung in Verbindung bringen. Das Konzept der Identität umfasst emotionale Bindungen an Gemeinde, Region, das Land und die internationalen Räume ebenso wie Bilder über die aktuelle Situation, erwartete und gewünschte Entwicklungen dieser Räume. Besonderes Gewicht wird auf Fragen gelegt, wie sich erwartete positive oder negative, erwünschte oder befürchtete Entwicklungen im Aussen auf Befindlichkeit und Handlungsbereitschaften im Innen, im Lokalen wie im Nationalen, auswirken. Der Aufbau des Instruments folgt fünf Kreisen, die ineinander übergehen. Die Fragen setzen im innersten Kreis EGO an. Es geht um die eigene Befindlichkeit, das Selbstbild und die Einstufung der persönlichen Identität gegenüber anderen Teilen der Gesellschaft. Der zweite ist der lokal-regionale Kreis: Wie situiert sich das Individuum im eigenen Wohnort und in der Region, welche Wahrnehmungen, Erwartungen und Wünsche bestehen gegenüber dem Nahraum der Region und des Wohnorts und welches Gewicht kommt ihm in der Identität und in den Lebensplänen zu? Der nationale Kreis erweitert die persönliche und regionale Sichtweite auf Wahrnehmung, Probleme und Einstellungen gegenüber der Schweiz. Das Gewicht der nationalen Identität ist besonders im Blick auf die Zukunft Jugendlicher in der Befragung wichtig. Die eher traditionellen Kerne nationaler Identität werden durch Fragen ergänzt, welche die kritischen Elemente nationaler Identität und Fermente feststellen lassen, die in die Richtung neuer Muster von Identität wirken. Die nationale Sichtweite mündet in den Kreis europaweiter Fragen. Hier stellen sich Fragen nach den Wahrnehmungen, Vorstellungen und Wertungen, die das westliche und das erweiterte Europa im Bild der Jugendlichen abruft. Wichtig sind dabei nicht nur die Fragen nach dem Pro oder Contra von Integration, sondern Wahrnehmungen, Befürchtungen und Erwartungen, wie sich Entwicklungen im europäischen Umfeld auf den nationalen Kreis auswirken. Der globale Kreis stellt Fragen im Blick auf aussereuropäische Teile und die globale Gesellschaft. Fragen zielen darauf, festzustellen, wie weit Jugendliche an der Schwelle zum nächsten Jahrtausend globale Bezüge zu ihrer Identität herstellen. Die Auswertung der Fragen zeigt auf, welche globalen Entwicklungen Anlass von Furcht oder Optimismus gegenüber der Zukunft sind und wie diese auf die inneren Kreise, die persönliche Befindlichkeit und auf Handlungsbereitschaften im lokalen und nationalen Umfeld zurückwirken. Neuartig ist, mit einer separaten Befragung Eltern und Grosseltern der Rekruten und Jugendlichen miteinzubeziehen. Es sollen Unterschiede und Gemeinsamkeiten in der Denkweise der drei Generationen festgestellt werden. Die Ergebnisse sollen Anstoss für Gespräche zwischen den drei Generationen darüber geben, wie die Zukunft am Anfang des neuen Jahrhunderts von den verschiedenen Generationen gesehen wird.

The aim of the questionnaire and the investigations is to describe and explain how young people on the threshold to the next century associate their state of mind, life plans and self-images with the perception and evaluation of the local, national, Europe-wide and global situation and development. The concept of identity includes emotional ties to the community, region, country and international spaces as well as views of the current situation, expected and desired developments in these spaces. Particular emphasis is placed on questions of how expected positive or negative, desired or feared developments on the outside affect the state of mind and willingness to act on the inside, both locally and nationally. The construction of the instrument follows five circles that merge into one another. The questions start in the inner circle of EGO. It is about one's own state of mind, one's self-image and the classification of one's personal identity in relation to other parts of society. The second is the local-regional circle: How is the individual situated in his own place of residence and in the region, what perceptions, expectations and wishes exist with regard to the proximity of the region and the place of residence and what weight is given to him in identity and in life plans? The national circle expands personal and regional perceptions, problems and attitudes towards Switzerland. The weight of national identity is particularly important with regard to the future of young people in the survey. The more traditional nuclei of national identity are complemented by questions that identify the critical elements of national identity and enzymes that influence the direction of new patterns of identity. The national viewpoint leads into the circle of Europe-wide questions. This raises questions about the perceptions, ideas and evaluations that Western and enlarged Europe calls up in the image of young people. Not only the questions about the pros and cons of integration are important, but also perceptions, fears and expectations of how developments in the European environment affect the national circle. The global circle poses questions with regard to non-European parts and global society. Questions aim to determine how far young people are establishing global links to their identity on the threshold to the next millennium. The analysis of the questions shows which global developments give rise to fear or optimism about the future and how these affect the inner circles, the personal state of mind and the willingness to act in the local and national environment. A novelty is to involve parents and grandparents of recruits and young people in a separate survey. Differences and similarities in the mindset of the three generations are to be identified. The results should provide the impetus for discussions between the three generations on how the future is seen by the different generations at the beginning of the new century.

Identifier
DOI https://doi.org/10.23662/FORS-DS-349-1
Metadata Access https://datacatalogue.cessda.eu/oai-pmh/v0/oai?verb=GetRecord&metadataPrefix=oai_ddi25&identifier=9005d1bec7d429874d7eb9d0e09ec291be7beb4134b252e649a5d94c45c40c97
Provenance
Creator Meier-Dallach, Hans-Peter
Publisher FORS
Publication Year 2007
Rights Zusätzliche Einschränkungen: Keine; Additional Restrictions: None; Restrictions supplémentaires: Aucune; Sondergenehmigung: Keine; Special permission: None; Permission spéciale: Aucune
OpenAccess true
Representation
Discipline Social Sciences
Spatial Coverage Westeuropa; Western Europe; Europe occidentale; Schweiz; Switzerland; Suisse; Europa; Europe; Europe