Den Kern der Studie "VERA - Gute Unterrichtspraxis" bildete eine umfangreiche Videostudie, umrahmt von zwei Leistungstestungen und einer ausführlichen schriftlichen Befragung der Teilnehmenden zu anderen Messzeiten. Im Zeitraum von Mai bis Juni 2006 wurde hierzu der Unterricht in den Fächern Mathematik und Deutsch gefilmt. Im Anschluss an jede Stunde wurden die Lehrkräfte und Schüler mittels eines einseitigen Kurzfragebogens zur Aufmerksamkeit, Verteilung der Sprechanteile und Schwierigkeit der Stunde befragt. Zum Abschluss des Videotags fand zudem ein ausführliches halbstrukturiertes Intervies mit den Lehrern statt. Die Lehrpersonen waren ausdrücklich gebeten worden, keinen "Vorzeigeunterricht" zu veranstalten, sondern alltäglichen Unterricht, der wenn möglich im selben Raum, in dem die Klasse normalerweise unterrichtet wird, stattfinden sollte. Zudem gab es keinerlei Restriktionen im Hinblick auf spezifische Sozialformen.
Diese Aufzeichnung zeigt eine zwanzigminütige Gesprächskreissituation, in der die Schüler und der Lehrer im Stuhlkreis zusammen sitzen. Sie diskutieren gemeinsam das letzte Spiel eines Fußballvereins und dessen Abstieg. Anschließend diskutiert die Klasse welche Artikel sie für die Schülerzeitung anfertigen wollen. Abschließend besprechen sie die Idee, einen Flohmarkt am Tag der offenen Tür zu veranstalten. Dabei erzählt der Lehrer welche Vorbereitungen getroffen werden müssen und gibt einen Ausblick auf die sich anschließende Mathematikstunde. (DIPF/nj)